Freitag, 8. Januar 2010

Florida (12/23/09 - 01/05/10)

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Die gute Nachricht zuerst: Wir haben die Sonne gefunden. Die schlechte Nachricht ist, dass wir sie wieder verlassen mussten und nun in der bitterkalten Realität zurück sind - in Columbia sind es -13 Grad Celsius. Aber wir hatten 2 wunderschöne Wochen in Florida. Am 23. Dezember sind wir endlich losgefahren, mit dem Plan, 2 Tage in Memphis zu verbringen, dann weiter nach New Orleans zu fahren, um dort ebenfalls 2 Tage zu bleiben und dann weiter nach Panama City Beach, Fl zu fahren - soweit der Plan. Tatsächlich sind wir allerdings 1600 Kilometer bis nach Panama City Beach gefahren und haben die erste Nacht im Auto verbracht - wir wollten nämlich Weihnachten in der Sonne feiern. Leider ist dieser Wunsch nicht in Erfüllung gegangen, aber es war trotzdem schön. Wir haben nach deutscher Tradition gefeiert - also am 24. Dezember - und zur Feier des Tages haben wir uns frische Nudeln aus der Kühltheke und Tomatensoße genehmigt und dazu haben wir Wein getrunken und die Simpsons im Internet geguckt. Der Campingplatz in Panama City Beach sollte aber der einzige bleiben, auf dem wir WiFi im Zelt hatten und so mussten wir uns in der Folge auf das iPhone beschränken, das sich aber sehr bewährt hat. In der Nacht stand auch die erste Bewährungsprobe für unser Zelt an, und der Wind hätte uns beinahe einen Strich durch die Urlaubspläne gemacht. Aber zum Glück waren wir mit genügend Schnüren ausgestattet um das Zelt zusätzlich zu sichern und alles ist gut gegangen. Im Sommer ist die Stadt sicherlich wunderschön, aber jetzt war sie uns doch ein bisschen kalt und der Wetterbericht stellte uns auch nur Regen in Aussicht und so änderten wir unsere Pläne noch einmal - anstatt die Golfküste entlang zu fahren, haben wir uns für die Atlantikseite entschieden und sind an den Lake Okeechobee gefahren und dort wurde das Wetter langsam aber sicher immer besser. Unser Zeltplatz war direkt am See und weil ich mich blindlings auf Astrid verlassen hatte - und dachte, sie würde mich an den Ozean führen - hielt ich den See auch prompt für den Atlantik. Erst am nächsten Morgen erzählte sie mir, dass wir jetzt am größten See Floridas sind.



Am Lake Okeechobee konnten wir zum ersten Mal unsere Sommerkleidung ausprobieren und mussten sogar die Sonnenmilch auspacken, obwohl es nachts immer noch kalt war. Hier haben wir also 4 Tage verbracht und einmal richtig gefaulenzt, im Liegestuhl gelegen und gelesen. Wie gut, dass Lilly mindestens doppelt so bequem ist wie wir: Sie hat nicht nur die ganze Zeit im Auto geschlafen, sondern auch mit uns im Liegestuhl gelegen. Aber sie hat auch für einen Zwischenfall gesorgt. Als ich in der dritten Nacht aufgewacht bin, war Lilly weg - sie hat selbst die Zelttür aufgemacht und ist hinausgeschlüpft. Zum Glück war sie aber noch nicht weit gekommen, sondern musste nur kurz auf das Nachbargrundstück und wir konnten sie leicht wieder einfangen. Danach haben wir die Tür immer abgeschlossen.
Den vierten Tag haben wir in Palm Beach verbracht und dort war es wunderschön - aber es hat uns auch ein bisschen Bauchschmerzen bereitet, weil die Menschen dort unglaublich reich sind. Es steht eine große Villa neben der anderen und neben einem Porsche steht ein Hummer, daneben ein Mercedes und daneben ein Jaguar. In der zweiten Reihe parken Bentleys und Lamborghinis...
Unser nächstes Ziel waren die Florida Keys und weil Key West zu teuer war - eine Übernachtung mit Zelt ohne Strom kostete über 100 Dollar - hat es uns nach Long Key verschlagen.
Von dort aus haben wir dann zwei Tagestouren nach Key West unternommen. So haben wir Sylvester in Key West verbracht. Tagsüber haben wir uns ein bisschen die Stadt angeguckt und waren im Meer schwimmen und abends haben wir dann in einem schönen Restaurant gegessen und uns ein bisschen mit dem Manager gestritten und gewonnen! Wir wollten nämlich keine 25 Dollar Trinkgeld bezahlen und weil es nicht vorher auf der Karte stand, mussten wir auch nicht. Die zweite Tagestour nach Key West war noch besser: Wir haben eine Segeltour gemacht, haben geschnorchelt und sind Kajak im Golf von Mexiko durch Mangrovenwälder gefahren. Bis aufs Schnorcheln hat Lilly auch alles mitgemacht. Vor den Keys liegt das drittgrößte Korallenriff der Welt und man kann viele bunte und sogar große Fische sehen. Das hat Astrid dann auch gemacht - und ich habe mich auf die (zu Unrecht) weit weniger beachteten, durchaus interessanten, kleinen grauen Fische und das hochinteressante Seegras konzentriert. :D



Leider war das schon unser letzter Tag in Florida und als wir am nächsten Morgen gen Norden fuhren, wussten wir noch nicht, dass es auch unser letzter Urlaubstag sein sollte. Es ist uns nämlich gelungen, unsere Fahrt nach Panama City Beach zu toppen, und wir sind über 2000 Kilometer nach Columbia in einem Stück gefahren. Das ist ungefähr von Lissabon nach Bunde und es hat uns nur 27 Stunden Fahrt gekostet. Jetzt sind wir erstmal reif für einen Erholungsurlaub!