Samstag, 12. September 2009

Anfang


Hallo ihr Lieben!
Dies ist jetzt also der Beginn unseres Amerika-Blogs. Und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.... Wir sind jetzt schon etwas über einen Monat in Columbia, MO, und haben uns inzwischen eingelebt und die Wohnung zumindest zweckdienlich eingerichtet. Wir waren in Chicago, St. Louis und Fulton. Haben die Berliner Mauer gesehen, sind an mehreren deutschen Dörfern vorbeigefahren, gehen fleißig in die Uni und unterrichten fast genauso fleißige Amerikaner, lesen wöchentlich hunderte von Seiten für unsere eigenen Kurse und, und, und :D Aber jetzt will es mal der Reihe nach versuchen:

Am ersten August sind wir nach zwei Flügen, einem langen und einem kurzen, in St. Louis gelandet. Der Abschied in Deutschland ist uns natürlich schwer gefallen, aber wir waren auch mindestens genau so gespannt auf das, was uns auf der anderen Seite des Atlantiks erwarten würde. Gestartet sind wir in Frankfurt gegen
Mittag und sind um 10.30 Ortszeit in St. Louis gelandet. Dort haben wir ein Taxi zum Hotel genommen und haben erstmal geschlafen. Geschlafen: ja, ausgeschlafen: nein. Wir waren schon um 5 Uhr wach. :D Na ja, das Frühstück im Hotel hat uns dann aber wieder fröhlich gestimmt: Es gab alles, was das Herz begehrt. Zum Glück war unsere innere Uhr noch auf Mittagessen eingestellt und so habe ich dann Brötchen mit Bratensoße, Eier mit Speck, French Toast und Obstsalat gegessen. Astrid hat auf die Bratensoße verzichtet. Dazu gab es Kaffee und für das gute Gewissen Orangensaft. Der Orangensaft sollte uns noch
öfter begegnen, aber dazu später mehr. Nach dem Frühstück sind wir dann mit der Metro in die Innenstadt von St. Louis gefahren und waren sofort erschlagen von der Hitze - 38 Grad.
Immerhin haben wir es bis zum frühen Nachmittag ausgehalten und haben uns ein paar Sehenswürdigkeiten angucken können. Zurück im Hotel haben wir erstmal wieder bis zum Abend geschlafen.





Am nächsten Tag sind wir dann mit dem MoX nach Columbia gefahren und waren natürlich sehr gespannt, wie unsere Wohnung aussehen würde. Die Fahrt von St. Louis nach Columbia hat ungefähr 1 1/2 Stunden gedauert und als wir bei unserer Wohnung ankamen, wurden wir freundlich von Beverly begrüßt. Die Wohnung ist sehr schön und geräumig - und sie hat eine Klimaanlage, die wir jetzt, nach Erhalt der Stromrechnung, erstmal ausgestellt haben :D Aber jetzt sind die Temperaturen auch immer so um die 26 Grad und erträglich! Um die Miete zu bezahlen, mussten wir erstmal ein Konto eröffnen um Checks zu bekommen - ohne ist man in Amerika hilflos und deutsche Checks wollen sie nicht haben. In der Bank haben wir dann auch ein Auto gekriegt. :D Eric, der Banker, war stark beeindruckt, dass wir dir vielleicht 1000 Meter zur Bank tatsächlich zu Fuß gelaufen sind. Er hat sofort seinen Freund bei der Autovermietung angerufen: "I have two Germans here - walking around - we need to get them a car!" Die nächsten drei Tage sind wir dann mit einem PT Crusier durch Columbia
gefahren und haben Möbel gekauft. Das heißt, wir haben ein Sofa und ein Bett gekauft, die beide teurer waren als gedacht.
Dafür haben wir beim Fernseher, der Kaffeemaschine und bei der Mikrowelle gespart - die haben wir von der Uni geschenkt gekriegt. Ab diesem Dienstag haben wir auch endlich Kabelfernsehen und sind nicht mehr auf geliehene DVDs angewiesen. Außerdem haben wir ein Auto gekauft.
Nach zähen Verhandlungen - wir waren 8 Stunden in Bobs Büro - haben wir uns für einen roten 2005er Pontiac Grand Am entschieden. Den Preis konnten wir um 4000 Dollar drücken, weil Bob langsam Hunger bekommen hatte und sich schon auf sein (inzwischen verspätetes) Mittagessen freute. :D
Auch jetzt sind wir noch sehr zufrieden mit dem Auto, das uns seither schon fast 1,500 Meilen durch die USA gefahren hat.
Die nächsten zwei Wochen bis zum Uni-Start haben wir dann damit verbracht, uns einzuleben, Unterlagen zur Uni zu bringen, Sozialversicherungsnummern zu erhalten, und Handys zu besorgen. Für die Handys mussten wir je eine Kaution von 500 Dollar hinterlegen - das ist mehr als die Kosten für den ganzen Vertrag. Überhaupt müssen wir für alles Kautionen hinterlegen, weil wir keine amerikanische Kreditvergangenheit haben. Das Gute ist, das wir so Geld für unseren Sommerurlaub 2011 zurückgelegt haben :P
Unser erster richtiger Ausflug über die Grenzen von Columbia hinaus ging nach Fulton, MO. Auch wenn man noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, wenn man nicht da wohnt - und auch da soll es Ausnahmen geben - ist er geschichtsträchtig: Dort hat Winston Churchill seine "Iron Curtain"- Rede gehalten. Hingefahren sind wir aber, weil dort ein Teil der original Berliner Mauer steht.
Am 24. August war es dann soweit: unser erster Tag als Lehrer an der Universität Missouri :S Aber wir haben ihn gut überstanden. Auch wenn es anstrengend ist, macht es viel Spaß an der Uni zu unterrichten und unsere Studenten sind sehr nett und (wir glauben :D) unser Unterricht macht ihnen auch Spaß. Wir unterrichten German 1100, das ist der Grundkurs Deutsch, und müssen fast ausschließlich deutsch reden. Manchmal ist es ganz schön schwierig, aber mit vielen Gesten und Schauspielerei verstehen sie ganz gut. Wir haben sogar unser eigenes Büro - es ist ca. 9 Quadratmeter groß und wir teilen es uns mit 5 anderen... Aber meistens sind nur Astrid, Will und ich da. Die anderen TAs und auch die Professoren sind sehr nett. Letzte Woche waren wir sogar bei einer Professorin zu einer Party eingeladen. Ihr Haus ist wunderschön - es ist 5-stöckig, wenn ich mich nicht verzählt habe, und steht auf Stelzen - große klasse.
Obwohl die Uni etwas kleiner ist als Mainz, ist der Campus viel größer und sehr beeindruckend und schön. Unser Gebäude ist direkt neben dem Recreation Center, was sehr praktisch ist, um die Hamburger wieder abzutrainieren. Es ist riesig und wir haben noch längst nicht alles gesehen. Es gibt ein Schwimmbad mit Sauna, noch ein Schwimmbad, eine Kletterwand, einen Raum mit Gewichten, eine Laufbahn, vier Räume mit Geräten, einen Raum mit Laufbändern und Fahrrädern, die alle eigene TV Bildschirme haben, drei Basketballfelder, einen Spa, Squashfelder, Tischtennis-Räume, noch mehr Räume, wo man Karate und andere Kampfsportarten lernen kann, Yoga-Kurse, noch ein Schwimmbad und, und, und.... Außerdem gibt es noch drei Sportplätze außerhalb des Studios....

















So, das soll jetzt erstmal genügen - lasst mich wissen, wenn ihr wirklich alles gelesen habt. ;) Hoffentlich halten wir es durch, regelmäßig zu schreiben und wir freuen uns immer, von euch zu hören.

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